Mittwoch, 13. April 2011

Baumsterben geht auch anders

Es muss nicht immer die garstige Umweltverschmutzung oder ein gemeingefährlicher Mörderpilz sein, um einem Baum den Garaus zu machen.
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die mit Sprühdosen bewaffnet durch unsere Welt pirschen, um ahnungslosen Bäumen ihr Todesurteil in Form eines Farbpunktes auf das Fell zu brennen. Im Dosenhalfter stecken rechts die rote Dose, links steckt normalerweise die grüne. Seit der sogenannten Liebesparade 2010 jedoch stecken immer öfter zwei rote Dosen im Halfter des Wald-Sheriffs. Warum? Nun, die rote Dose bedeutet Sicherheit und Reichtum, die grüne lediglich Erholung, Sauerstoff und Lebensraum. Ein rot gebrandmarkter Baum zeigt dem Wald-Schnitter an, dass er seine Säge an ihm ansetzten soll.
Steht der Delinquent irgendwo im Wald, soll sein Leib höchstbietend versteigert werden. Dazu ziehen ihn die unsensibelsten Maschinen der Welt quer durch den Wald und verwandeln diesen ganz nebenbei in ein Trümmerfeld. Bei dieser sogenannten Baum-Ernte wird dem Prinzip Natur das Prinzip Kapitalismus auf "eindrucksvolle" Weise vermittelt.
Der Sprühdosen-Sheriff hat jedoch noch mehr im Sinn. Steht ein Baum an einem Weg, und zeigt die Baum eine latente Absicht in den nächsten 50 Jahren auf den Weg zu stürzen, wird er mit dem roten Punkt des Todes markiert. Sie müssen sich den Wahn vorstellen, es bedarf einer vielfachen Unwahrscheinlichkeit, dass jemandem dieser Baum auf den Kopf fallen wird. Erstens gehen Sie nicht bei Windstärke 8 in den Wald, zweitens spielen Sie kein Lotto und drittens sind Sie sowieso gerade in Ägypten zum Tauchen.

Wie sehen eigentlich die Wälder in den US of A aus, hängt dort an jedem Baum ein Schild "Achtung, keine Haftung, falls Teile von mir oder mein Ganzes auf Ihren Privatbesitz inkl. Körper fallen" ?

Da fällt mir ein leicht verdrehter Satz von Konfuzius ein: Setze Deinen Feind unter einen Baum und warte, bis er ihm auf den Kopf fällt.

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