Sonntag, 25. Juli 2010

Moderne Kopfgeldjäger?

Sie kennen „Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede Reisaus, weil der Ede den Schutzmann nicht mag“? Nun, das ist ein Spruch aus Hamburg.

Hier in Oldesloe könnte er so heißen: „Wenn der Kontroletti ums Eck kommt nimmt der Autofahrer Reisaus, weil der Autofahrer den Kontroletti nicht mag“

Als mittlerweile bekannter Kolumnist um den sich die Zeitungen reissen, werde ich natürlich oft angesprochen, das eine oder andere Thema zu bearbeiten. Sehr oft wird die Bewachung des ruhenden Verkehrs als stets wiederkehrender Alptraum genannt.

Was soll ich nun dazu sagen, ohne meine eigene Inhaftierung zu riskieren?

Soll ich die ordnungsgemäß befugten Amtspersonen als moderne Raubritter titulieren? Lieber nicht.

Ich frage mich schon lange wie diese Herren entlohnt werden, gibt es ein Tagesziel, nach dessen Erreichung bei der Bäckerei Junge gefeiert wird? Oder gibt es Prämien für besonders riskante Aktionen, wie zum Beispiel dem Ertappen auf frischer Tat? Schön wäre auch das Observieren, nachschleichen und dem finalen Stellen am Fahrzeug, da würde ich schon einen Bonus springen lassen. In Ermangelung eine Schusswaffe hängt auch der Strafzettelblock so manches Mal recht locker an der Koppel und es juckt offensichtlich in den Kugelscheiber Fingern.

Also tun Sie sich einen Gefallen und fahren zum Schoppen nach Bad Schwartau oder gleich in die Einkaufszentren vor der großen Stadt. Die Innenstadt von Oldesloe können Sie sich ja auch am Samstag zu Fuß anschauen, eingekauft haben Sie dann ja auch schon wo anders.

Hier ein paar Regeln die auch Kopfgeldjäger kennen sollten:

http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/fahrzeug_verkehr/recht_geld/halten_und_parken.jsp


Akku leer - Hirn leer?

Sind Sie auch so ein „Ich muss immer erreichbar und vernetzt sein“ Mensch? Ein ernstes Symptom dieser Krankheit wäre es zum Beispiel wenn Sie beim Gang durch die Fußgängerzone ein Mobiltelefon offen in der Hand tragen. Ich denke solch Verhalten ist pathologisch, ich wette wenn diese Offenträger stolpern, wird noch im Sturz eine SMS abgesetzt. Ich bin versucht das einmal per Beinstellen zu testen.

Wie ist denn Ihr Tagesablauf? lesen Sie Ihre neuen Emails, Facebooknachrichten und IM´s noch vor dem Schlaf aus den Augen reiben? Und was liegt auf Ihrem Nachttisch, die Uhr, die Taschentücher und auch das Handy?

Ich gebe es selbst auch gerne zu, ohne mein Iphone in der Nähe zu wissen geht mir etwas ab. Allerdings liegt das Teil stets tief in der Tasche, und wird nicht zur Schau getragen. Nachts ist es natürlich weit weg und unhörbar in seiner Ladeschale gelagert.

Alle meine „Vitaldaten“ sind auf dem Gerät gespeichert, Kontakte, Termine, Notizen, mein aktueller Blutdruck, die letzten Cholesterinwerte, das aktuelle Programm des nächsten Stadtfestes, selbst die wichtigsten Dokumente kann ich per Idisk abrufen und weiterleiten. Natürlich kann ich auch Facebook, Xing und meinen Blog von Iphone aus beobachten und Beiträge schreiben.

Das sahniges Geheimnis meiner Freiheit bleibt jedoch, das ich weiß wo der Stummschalter ist, und ich auch rigoros davon Gebrauch mache.

Ich kann Ihnen nur mit Nachdruck raten sich an Ihrem Endgerät auch mit der Lage der Stummschalter vertraut zu machen, Sie werden sich nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung, freier und ungezwungener fühlen.

Mein Tipp, machen Sie FKK (Freie Kommunikations Kultur)

Eins macht mir aber Sorgen, was passiert mit uns Menschen wenn der Akku leer ist? Werden wir ins gesellschaftlich Aus geschmettert wenn wir einen Geburtstag vergessen oder eine Facebook Nachricht verpassen? Ich möchte das nicht ausprobieren, der Gedanke ist schrecklich, was wird aus einem „Mensch 0.0“ in einer „Welt 2.0“?

Diskutieren Sie bitte mit mir auf dieser WEB 2.0 Internetplattform.

Sie sehen den Teufelskreis? Wir diskutieren mit Hilfe eines Mediums über Probleme die wir ohne diese Medien nicht hätten.

Was darf Kultur kosten? - Teil 2

Gerade kam mir einmal wieder ein Stück Galle hoch als ich an die neue Elbphilharmonie in Hamburg denken musste.

Die Kosten lagen 2008 bei 450 Mio. Euro, wovon die Stadt Hamburg 323 Mio. zu zahlen hätte. Es würde mich nicht wundern wenn Heute schon 500 Mio. zu Buche stehen.

Die Explosion der Kosten (geplant waren 150 Mio.) sind schon Skandal genug, ich möchte aber auf die 323 Mio. Zuschuss der Stadt Hamburg aufmerksam machen. Es sind 323 Mio. Euro die, nicht für Obdachlose, nicht für Kindergärten, nicht für Sozialarbeiter, nicht für Frauenhäuser, nicht für Jugendzentren, nicht für .... ausgeben werden können.

Stattdessen werden die Millionen in einen Bau gesteckt, den 95 % der Hamburger nie von innen sehen werden und auch nicht wollen.

Der Bau und die Finanzierung solcher Prestigeobjekte sollten denjenigen vorbehalten sein, die dann später auch hineingehen wollen.

Soll ich Ihnen sagen was die Elbphilharmonie in Wirklichkeit wird? Subventionsbetrug im ganz großem Stil.

Wer sind die Betrüger? Die Politik, die Architekten und die Baufirmen.

Die Politik kann sich im Champagnerrausch der Eliten sonnen, die Architekten können ihren Größenwahl ausleben, und die Baufirmen fleißig Schmiergelder verteilen.

Ich zeige Ihnen gerne in welche Reihe von anderen Subventionsgräbern sich die Elbphilharmonie, wenn Sie dann gebaut ist, einreihen wird. Dies sind Betriebskosten die jedes Jahr anstehen:

Theater in Aachen:

Zuschussbedarf in Mio.: 16,6
Besucherzahlen: 134.379 
Zuschuss pro Besucher: 124 Euro

Theater in Dortmund:

Zuschussbedarf in Mio.: 31,9
Besucherzahlen: 240.099 
Zuschuss pro Besucher: 133 Euro

Theater in Köln

Zuschussbedarf in Mio.: 44
Besucherzahlen: 322.956 
Zuschuss pro Besucher: 136 Euro


Verstehen Sie? für JEDE verkaufte Eintrittskarte werden ca. 130 Euro aus Steuergeldern ausgegeben!

Diese Zahlen sind aus NRW, ich wette jedes Land hat solche, oder schlimmere, Zahlen aufzuweisen.

Mantel, Mütze und Schal gehören nicht hinter das Steuer

Wie fahren Sie im Winter Auto? Mit Mantel, langen Unterhosen, Schal, Handschuhen, Mütze und Ohrenwärmern?

Die Mütze alleine ist mir ja schon ein Unding, diese paart sich in der Regel auch noch mit dem Wackeldackel auf der Hutablage, aber das ist eine andere Kolumne.

Lassen Sie es mich anders beschrieben. Hat Ihr Auto eine Heizung? Ja? Dann möchte ich Ihnen ein Geheimnis verraten, diese Heizung erwärmt den Innenraum Ihres Fahrzeuges innerhalb weniger Kilometer dermaßen gut, das sogar FFK möglich wäre. Haben Sie sogar eine Klimaanlage wird es komplett verrückt, die Anlage entfeuchtet sogar den Innenraum, ist das nicht großartig? Mir scheint also als Konsequenz angezeigt die Wettervermummung vor Betreten des Fahrzeuges abzulegen und am besten im Kofferraum zu verstauen.

Als Belohnung winkt Ihnen ein angenehmes Fahren ohne körperliche Einengungen und das gute Gefühl richtig angezogen zu sein.

Dienstag, 20. Juli 2010

Jägermeister: Von Sterbehilfe zum Modegetränk

Früher war alles anders, im Fernsehen gab es nur 4 Programme und Jägermeister wurde maximal 3x im Jahr als Therapeutikum nach besonders schweren Malzeiten eingenommen.

Heute ist Jägermeister ein so genanntes IN-Getränk, das bedeutet das sich unseren zukünftigen Renteneinzahler systematisch damit den Schädelinnenraum polieren. Anders ausgedrückt, die Kunst des Komasaufens hat eine neue Disziplin, nämlich die Brechvermeidung, hinzugewonnen.

Ich freue mich über soviel Ehrgeiz der Jugend, wir hätten das früher nicht geschafft, an Sterbehilfe auf Kräuterbasis hätten wir uns nicht ran getraut.

Die Marketingabteilung bei Jägermeister hat eine super Leistung abgeliefert, dort sind garantiert einige wegen Planübererfüllung entlassen worden. Die perfide Idee aus einer Möbelpflege ein Modegetränkt zu machen hat sicherlich im Hause JM zuerst nur ein hysterisches Lachen bewirkt. Aber durch den Einsatz von halb nackten Menschen und Unmengen von Geld hat es dann geklappt. Der große Vorteil war natürlich das die neue Zielgruppe durch zerebrale Vorschädigungen der neuen Werbebotschaft offen wie ein Scheunentor gegenüber stand.

Hut ab, Cocktails mit Hörnerwhiskey sind nun wirklich ein Geniestreich der ganz großen Machart.

Ich habe schon jetzt Angst vor der nächsten Angriffswelle auf unsere Jugend. Ich habe da schon einige Ideen, bitte mitschreiben:

ATA - Energiepulver

Zum Aufguss mit Frostschutzmittel

00 Lutschbonbon

In Bad, WC und in der Disco ist alles OK

Old Spice Shooter

Nach dem Genuss sehen alle Frauen wie Ingrid Steeger aus

Hattric Shooter

Nach dem Genuss sehen alle Männer wie Uwe Seeler aus


Runter damit, „nich’ lang’ schnacken, Kopp in’ Nacken“

Klassentreffen sind merkwürdig

In meiner Realitätsebene gab es in jeder Schulklasse 4 Gruppen von Schülern die jeweils zusammen in eine Schublade passten. Ich liebe Schubladen, ohne sie gäbe es meine Kolumne nicht ;-)
Gruppe 1 waren diejenigen die sich für die Elite hielten, auf der weiblichen Seiten gehörten die äußerlich attraktivsten dazu, auf der hormonellen Gegenseite diejenigen, die sich in Ermangelung verbaler Ausdrucksmöglichkeit, primär körperlich ihrer Umwelt mitteilten.
Ich nenne diese Gruppe „Rambo/Barbi“
Gruppe 3 waren diejenigen die schon im Alter von 13-16 überzeugt waren das ohne Leistung nichts geht, diese sind jetzt fast alle Berufsschullehrer. Ich nenne diese Gruppe „Streber“
Gruppe 2 war überzeugt das es gut gehen kann sowohl in Gruppe 1 und in Gruppe 3 anerkannt und geschätzt zu sein. Ein Irrglaube, glauben Sie mir, ich war in dieser Gruppe, ich nenne diese Gruppe „Schwenker“
Gruppe 4 schließlich war gar keine Gruppe, vielmehr wollten diese Schüler schon in frühen Jahren zu keiner Gruppe gehören. Dummerweise zeigten sie dies durch das Zur-Schau-Tragen von deutlichen Gruppeninsignien, wie Rastamützen, Sicherheitsnadeln oder das Auftragen der Wildlederjacken ihrer Väter. Diese Gruppe nenne ich „Peace-Team“
Beim Klassentreffen nun sehen sich diese Schüler als erwachsene Menschen wieder und können es kaum glauben, wie viel oder wie wenig von den Wesenszügen der Gruppeninsassen übrig geblieben ist.
Es gibt dabei meiner Meinung nach einige mehr als zwanghafte Verpuppungen, bösartig wie ich bin, hier einige Schmetterlinge und ihre Larvenzugehörigkeit.
- Beamter/in <= „Streber“
- Kolumnist <= „Schwenker“
- Handwerksmeister <= „Rambo/Barbi“
- CDU Mitglied <= „Rambo/Barbi
- Mutter vom mind. 4 Kinder von mind. 3 Vätern <= „Peace-Team“
Sollten meine Mitschüler von damals diese Kolumne lesen, liegt natürlich ein Hauch von Benzin in der Luft (Extrabreit), darum schnell noch meine Versicherung das in meiner Klasse alle Mitschüler in den Gruppen „Schwenker“ oder „Peace-Team“ waren, die anderen Gruppen waren leer.
P.S. wann ist Ihr nächstes Klassentreffen? Gehen Sie hin, es lohnt sich.

Doppelnamen

Ich finde Doppelnamen schier unerträglich. Doppelnamen sind in meinen Augen ein perverser Kompromiss zwischen verliebter Aufgabe seiner Identität und selbstverliebtem Egoismus.

Wer seinen Familiennamen in einer Ehe (oder geht das auch ohne den Verwaltungsakt?) aufgibt, ist entweder komplett verliebt, gleichgültig oder froh den Namen los zu werden. Da gibt es ja durchaus Namen die verboten gehören, durch eine Ehe können sich diese dann geschickt aus dem Telefonbuch löschen lassen. Wenn hingegen beide ihren Namen behalten wollen liegt gestörte Flexibilität, eine mangelnde Streitkultur oder auch eine gesunde Gleichgültigkeit vor.

Kommt es allerdings zu Doppelnamen, ich denke ausschließlich beim weiblichen Teil der Ehe, scheint mir oft der Griff zum Branchentelefonbuch, Rubrik „psychologische Beratungsstellen“, angezeigt zu sein. Der nicht selten überlange Eintrag im Personalausweis, könnte auch durch „weil ich nicht in der Lage war mich auf etwas Vernünftiges zu einigen, muss ich jetzt mit diesem Makel leben“ ersetzt werden.

Richtig bösartig fühle ich bei dem Gedanken, dass einige von diesen Doppelnamen bewusst gewählt wurden um auch die Umwelt mitleiden zu lassen.

Mit Emanzipation kann das doch nichts zu tun haben, es wäre doch viel emanzipierter den Namen zu behalten, was soll das „ich bin noch die/der Gleiche, aber jetzt gibt es einen Mann/eine Frau der/die irgendwie zu mir gehört“? Hat das was mit geplanten Kindern zu tun, die dann irgendwann vielleicht angeschafft werden? (Bitte erst mit 40, aber das ist eine andere Kolumne)

Kinder sprechen ihre Eltern doch sowieso mit Papa/Mama an, maximal werden Kinder gezwungen Holger und Irene zu sagen, diese Kinder können dann zwar Ihren Namen tanzen, überleben aber keine 20min in der U-Bahn. Welche Kinder sprechen ihre Eltern mit den Nachnahmen an, oder werden in der Schule verprügelt, weil die Eltern verschiedene Namen haben? Ich dachte Heute wird verprügelt wer die falsche Hose anhat oder wessen Kappe auf der falschen Kopfseite sitzt.

Also wenn Sie vor der Herausforderung stehen, die Namen für den nächsten Lebensabschnitt zu wählen, denken Sie nicht nur an sich, sondern auch an Ihre Umwelt. Achtung, die Umwelt beginnt schon bei Ihren eigenen Kindern.

„Meine Mutter heißt Irene Haken-Schniepel, aber dafür kann ich nichts, bitte nicht hauen“

Dienstag, 13. Juli 2010

Schon über 30 Kolumnen - Ein Grund zu feiern

Der erste Gipfel ist erklommen, das Schreiben hat so viel Spass gemacht das ich die Silberhochzeit völlig vergessen habe. Nun möchte ich mich aber nach über 30 Texten bei Ihnen, geneigte Zielgruppe, ganz herzlich für die Glückwünsche und Geschenke bedanken. Sehr gefreut haben ich mich auch die vielen Sachgeschenke die mich die letzten Wochen erreicht haben. Erlauben Sie mir jedoch Sie zu bitten in Zukunft von Sachgeschenken abzusehen und lieber Einzahlungen auf die bekannten Konten in der Schweiz oder den Kanalinseln zu leisten. Ich habe nur 2 Arme, was soll ich mit 14 Armbanduhren? Denjenigen die mit mir noch keinen Rahmenvertrag abgeschlossen haben, möchte ich noch einmal nachdrücklich raten, dies nach zu hohlen. Die bescheidenen Leistungen die dabei an mich zu zahlen sind, stehen in keinem Verhältnis zu Ihren Verlusten wenn ich Sie mir in meiner Kolumne vornehme. Es sind mittlerweile schon dutzende Personen aus Bad Oldesloe die meinen persönlichen Schutz genießen, und daher sorgenfrei und völlig ohne Angst vor Entlarvung ihren Geschäften und Vergnügungen nachgehen können.

P.S. es ist mir übrigens egal ob Sie aus Spass oder aus Angst, Ihren Namen zu finden, meine Kolumne lesen, wichtig ist nur, dass Sie sie lesen.

Frauen sind anders - Teil 8 : Schwanger

Sobald wir Menschen unserer bestimmungsgemäßen Verpflichtung der Reproduktion nachkommen, verändern wir uns bis zur Unkenntlichkeit. Neben den allseits bekannten Effekten wie Übelkeit und Fluchtverhalten gibt es einige sehr bemerkenswerte Dinge über die ich als unbeteiligter Betrachter sehr schmunzeln kann.

Da hat sich ein junges Paar doch gerade komplett von Ihrer Umwelt emanzipiert und sich ein zweisitziges Fahrzeug gekauft um betont lustvoll mit ihrem Leben umzugehen. Dies kann ich nach Kräften unterstützen und gutheißen, weg mit dem Geld, das letzte Hemd hat schließlich keine Taschen.

Doch kaum 2 Monate nach dem wir schwanger sind, wird verzweifelt ein Passat Kombi gekauft, ist dies doch das einzige Fahrzeug auf dem Planeten der den Expeditionen einer Jungfamilie gerecht werden kann. Als ob der halbe Hausstand zu transportieren wäre.

Aber es geht noch schlimmer: FIAT „Milupa“ !

Ich weiß, der heißt „Multipla“, Sie müssen aber zugehen, das Milupa viel besser wäre, hier ist FIAT ein großes Potential durch die vom Geldzählen schwieligen Finger geglitten.

Der FIAT „Milupa“ ist für mich das hässlichste Auto seiner Art. Gut das die Hormone einer Schwangerschaft dafür sorgen das wir so ein Auto ohne Erbrechen benutzen können, sonst wäre es mehr in der Waschstraße als auf der Teerstraße.

Weitere hormonelle Anpassungen die gerade die Männer in einer Schwangerschaft erleiden, sind:

- Schweigsamkeit (weil jedes Wort falsch sein kann)
- Fluchtverhalten (weil die Anwesenheit falsch sein kann)
- Anschwellen von Körperpartien (aus Solidarität)
- Unausgeglichenheit (aus Nervosität)
- Rückenschmerzen (vom Einkaufen, da ab jetzt Hauptträger)

Ist es dann geschafft und das Menschenjunge ist auf der Welt, mutieren die Eltern nicht selten zu etwas, das die Umwelt nicht ohne innere Blutungen ertragen kann. Da werden die hässlichsten Kleinkinder der Welt bei Heidi Klum angemeldet oder bereits beim ersten lauten Aufstoßen ein Gesangslehrer gesucht.

Natürlich war das alles nicht der Fall bei unseren Freunden. Als diese schwanger wurden blieb die Wesensdeformation komplett aus, wir hatten wohl das Glück genau die richtigen 2 Promille der Schwangeren zu kennen.

Auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, dass es auch noch andere kinderlose Paare gibt, die wir das Glück haben, alle zu kennen.

Ich danke Euch und dem großen Kürbis* unendlich dafür.

(* aus Charlie Brown)

Landestypische Musik im Lokal

Es gibt viel Elend auf der Welt, es gibt das Privatfernsehen, es gibt die Bildzeitung und es gibt Musikeinspielungen im Restaurant.

Dem Privatfernsehen kann ich ausweichen, es genügt die entsprechenden Tasten auf der Fernbedienung herauszubrechen. Auch der optischen Umweltverschmutzung durch die Boulevardpresse lässt sich etwas entgegensetzen, schließlich braucht jeder Sittigkäfig eine Unterlage für die Fäkalienaufnahme.

Aber was mache ich wenn ich Hunger habe und ich bei der Nahrungssuche in eine Lokalität mit, sagen wir, südlicher Ausrichtung gerate?

Fast immer läuft dort Musik in fragwürdiger Qualität. Je nach meiner Tagesform bewirkt bei mir die Berieselung mit fremdländischem Notengemenge, ein leichtes Brennen in der Nackengegend bis bin zu akuten Darmverschlingungen.

Gibt es wirklich Menschen denen die Nudeln nur schmecken wenn Herr Celentano „Azzuro“ brummelt, oder das Gyros nur wenn Nana Mouskouri auf griechisch ihre „Weiße Rosen nach Athen“ trägt?

Ich fürchte es liegen eine Reihe von weltumspannenden Missverständnissen vor.

Zum Einen trägt Musik nicht zu einer erweiterten Aufnahmekapazität der Geschmacksknospen bei, zum Anderen ist nicht jeder Gast automatisch gerade vom Urlaub in dem entsprechenden Land zurück oder wird in wenigen Tagen dorthin reisen. Ganz im Gegenteil, 90 % der Gäste beim Italiener oder Griechen sind sehr regelmäßig dort, aber äußert unregelmäßig in den entsprechenden Ländern anzutreffen.

Ich habe gar nichts gegen Musik, Musik kann sehr zur Erheiterung beitragen, zum Beispiel beim beliebten „Musikraten und Singen“, solche Angebote möchte ich jedoch eher im Cafe Keese angesiedelt sehen als bei der Speisewirtschaft meines Vertrauens.

Um Ihnen auch gleich den rassistischen Wind aus den Segeln zu nehmen: es gibt großartige Musik von Catarina Valente oder auch Nana Mouskouri, beide habe großartige Platten am Broadway aufgenommen. Die Platten können jeden Plattenschank in einen Heiligenschrein verwandeln, aber solche Platten habe ich die letzten 40 Jahre nicht beim Griechen oder Italiener gehört.

Guten Appetit.

Späte Nachrichten sind keine Nachrichten

Eigentlich lese ich gerne Tageszeitungen.

Nach wenigen Minuten weiß ich was in unserer Metropole los ist, ich weiß wer mit den dicksten Schläuchen unsere Feuer löscht oder wo gerade wieder Wohnungen frei geworden sind (letzte Seite).

Eins ärgert mich aber bis aufs Blut: Berichte über Veranstaltungen die bereits gewesen sind. Wozu brauche ich epische Schilderungen von Ausstellungen, Konzerten oder Festen wenn ich keine Zeitmaschine zur Hand habe um diese zu besuchen? Je begeisterter diese Berichte ausfallen, desto mehr Frust schiebe ich bei der Lektüre. Schon wieder habe ich etwas wirklich wichtiges, schönes, einmaliges oder lebenswichtiges verpasst.

Erinnern Sie sich noch an meine erste Kolumne (Biete Beratung für überforderte Menschen)? Genau diese Dienstleistung brauche ich selbst auch, ich brauche Zeitungen die mich rechtzeitig VORAB und RECHTZEITIG über Veranstaltungen informieren.

Doch was ist rechtzeitig?

Ein Beispiel: Ein Rock-Festival in Weissenhäuser Strand findet statt, Termin 7. + 8. 11.2009. Was nützt mir die Ankündigung 1 Woche vorher? Nichts, in der Ferienanlage sind natürlich alle Zimmer seit Monaten verkauft.

Wäre ich Journalist, ich würde mir einen Pulitzer-Preis damit verdienen meinen Lesern immer rechtzeitig die Dinge anzukündigen die wirklich wichtig sind. Dabei ist es doch wirklich nicht schwer, ich habe Ihnen zum Beispiel schon im Mai 2009 per Kolumne mitgeteilt, das im April 2010 das nächste Baltic- Soul- Festival stattfinden wird, das war ja wohl rechtzeitig genug um genug Geld zu sparen, seine Kinder aus dem Haus zu werfen, sich die Haare lang wachsen zu lassen und alles andere vorzubereiten.

Ich weiß doch ganz genau wie Sie „ticken“, auch Ihre Spontanität muss sorgfältig und von langer Hand geplant werden. Wir werden alle nicht jünger, nur wenn wir langfristig planen und uns verabreden, bekommen wir den immer schwerer werdenden Hintern noch von Sofa hoch.

Also liebe Journalisten, es gibt viel zu tun, als Lohn winkt der Pulitzer-Preis, und wenn Ihnen der nicht genügt, meinen ewig währenden Dank lege ich noch obendrauf.

Muss es wirklich englisch sein?

Wenn Sie fleißig meine Kolumne lesen wird Ihnen aufgefallen sein, dass ich keine oder zumindest kaum englische Worte benutze. Warum mache ich das?

Nun – gute Frage.

Ich wollte das schon länger einmal ausprobieren wie viel Englisch in unserer Sprache ist, beim Sprechen gerade im Beruf ist es mir kaum möglich auf englische Begriffe zu verzichten. „Produkt Manager“ schreibe ich zwar immer noch ganz keck mit einen „k“, „Marketing“ ließe sich nur mit einem ganzen Satz übersetzen nämlich mit „Gesamtheit aller Maßnahmen zur Verkaufsförderung“ Auch im „Internet“ benutze ich den „Browser“ zum „surfen“, ich könnte natürlich auch das Anzeigeprogramm zum Blättern im weltweiten Rechnerverbund benutzen, aber da würde ich mir sicherlich schnell die Zunge verstauchen.

Fragen Sie sich selbst einmal ob Sie ohne englische Begriffe auskommen würden, ich behaupte, nicht. Jedenfalls nicht ohne irgendwann als schrullig und möglicherweise sogar als national aufzufallen.

Nun, der Sinn meiner Kolumne ist ja Sie zu unterhalten und im besten Falle auch einmal zum Nachdenken zu verleiten. Schrullig darf ich dabei gerne rüberkommen, national besser nicht.

"Den Affen abwehren", oder "Arbeit an der Seele"

Letztes Jahr im Frühjahr hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Oder anders, weniger vornehm ausgedrückt, das Leben hat auch mir in den Hintern getreten. Ich meine damit nicht das das süße rothaarige Mädchen weggezogen ist, nein sie ist da wo sie immer war, in meinem wirren Kopf.
Was mich getreten hat ist auch nicht weiter wichtig, jeder spürt ja den Stiefel des Lebens früher oder später in den mehr oder weniger edlen Weichteilen. Nennen wir es hier der Einfachheit halber, ein Zipperlein der etwas härteren Gangart.
Nachdem ich meiner Pflicht nachgekommen war, und mich an der Finanzierung der organisierten Kriminalität genannt Gesundheitssystem beteiligt hatte, indem ich reichlich Hightechdiagnostik in Anspruch nahm, war ich auf der Suche nach etwas, das wirklich hilft.

Nun, ich habe für mich Qi-Gong gefunden. Qi-Gong gibt mir einen Gegenpol, den ich wohl schon länger gebraucht hatte, mir aber erst der Tritt in den Hintern zeigte wie dringend.
Qi-Gong ist für mich Körpermeditation in bester Manier, die Übungen sind einfach genug um schnell genug besser beherrscht zu werden (ich bin oft unerträglich selbstverliebt) und entspannend für Körper und Seele.
Bei mir ist also alles wieder im Lot, aber wie sieht es bei Ihnen aus ?

Leben Sie schön auf der Überholspur ? 50 Stunden im Büro, 50 Stunden im Verein, 50 Stunden in der Partei, dazwischen Power-Joga, Power-Shopping, Power-Internet, Power-MultiMedia, Power-Urlaub, Power-Erziehung?

Ich möchte Sie einladen das Fahrgefühl auf der rechten Spur zu testen, nur testen, keine Angst, Ihr Ego bleibt so groß wie es war, aber mit ein bisschen Glück und gutem Willen werden Sie in Ihrer Kampfmaschine eine Seele entdecken und lieben lernen.

Das hat nicht nichts mir Verweichlichung zu tun, mit eine starken Seele können Sie dann auch gleich wieder viel besser dem Geld hinterherlaufen.

Hier beginnt der ironiefreie Text:
Warten Sie nicht darauf einen Ausgleich finden zu müssen, schaffen Sie sich diesen so früh wie möglich im Leben, wäre doch verrückt wenn Sie dadurch (viel) später, länger, die Rentenversicherung ärgern könnten.

Möchten Sie wissen ob Qi-Gong auch Ihr Weg werden kann? Hans Martin Lorentzen ist mein Lehrer, er gibt Kurse unter Anderem im Kloster Nütschau, nur 1 Stunde Wanderzeit von Oldesloe entfernt. www.hanslorentzen.de