Dienstag, 25. Oktober 2011

Runter kommen wir alle

Ich durfte gerade wieder einmal fliegen. Wie immer sind mir Dinge aufgefallen die ich mit ihnen teilen möchte.

Die Katastrophe beginnt beim Eintreffen am Flughafen. Mittlerweile hat ja jede Buschfluglinie elektronische Terminals statt Menschen denen man den Zettel des Reisebüros zeigen kann. Vielflieger haben es nach ein paar Jahren gelernt an den Kisten die begehrlichen Informationen einzugeben. Eichhörnchenfliegern jedoch wird es für alle Zeiten verborgen bleiben welche magischen Zeichen der Gott des Personalabbaus da von ihnen verlangt. Hier lassen sich interessante Gesichtsausdrücke studieren, so müssen Steinzeitmenschen ausgesehen haben, hätten Sie eine Lohnsteuererklärung ausfüllen müssen.

An der Fummelschleuse kommen dann weitere fehlende kognitive Fähigkeiten richtig schön zur Geltung. Trotz wiederholter Ermahnung und reichlich Schildern und Abbildungen fällt es sehr vielen Menschen schwer die sehr einfache Choreographie zu tanzen, die zum Abtrennen der Terrorristen von den Touristen dient. 

Wer sich als Tourist qualifiziert hat, die Terrorristen sind ja eh über die Seiteneingänge in den Flughafen gelangt, darf sich auf das Fluggerät freuen.

Hier werden weitere Charakterschwächen schamlos ans Licht befördert. Ich selbst wähle mit Bedacht einen Sitzplatz weit hinten am Heckgeschütz des Bombers. Also sollte ich gerne bei den ersten sein die das Wellblech betreten, oder jedenfalls sollten alle vor mir hohe Nummern auf ihren Zetteln haben. Aber weit gefehlt. Denn wer seine Hühnerkartons oder übergroßen Koffer unterbringen muss, meint das er dazu berechtigt ist den Gang systematisch mit Hebefiguren zu blockieren, am besten in Reihe 5-8. 

Auch Mitreisende mit kleinem Geschirr schaffen es durch die Aufführung von regelrechten Balletten für Begeisterung zu sorgen. Ich verstehe es sowieso nicht, Koffer lassen sich aufgeben. Das ist bequem, bedeutet nur Minuten Wartezeit und ist fast ohne Risiko. Die Chance auf Verlust ist geringer als die Wahrscheinlich auf einen Sechser beim Lotto.

Der nächste Knaller folgt kurz nach dem Erreichen der Flughöhe: die ersten wollen auf Toilette. Was ist das für eine Perversion die Menschen ohne Not auf Flugzeugtoiletten treibt? Achtung, ich spreche hier von Flügen unter zwei Stunden, da muss niemand wirklich dringend zur Toilette. Wenn doch, ist dringend ein Arzt- und nicht ein Flugzeugtoilettenbesuch angezeigt.

Auch erschreckend sind die Telefonisten. Am Gate, im Rüssel zum Bomber, im Bus zum Bomber, im Gang des Bombers, überall wird telefoniert. Super sind auch die "Null Info - Telefonate" denen ich zuhören durfte. "Hallo, ja wir sind gelandet, Du kannst das zwar auf der Anzeigetafel lesen, aber erst durch diesen Anruf kannst Du sicher sein das auch mein Schnatternaul mit gelandet ist" Es gibt auch eine neue Disziplin bei der "Ich bin wichtig Olympiade", das ist "Wer hat nach dem Landen mehr Anrufe auf der Schnackbox?"

Ich freue mich schon Heute auf meinen nächsten Flug.


P.S. Niederländisch ist eine total verrückte Sprache. Ich sage nur "Bromfiets = Mofa" :-)