Sonntag, 17. April 2011

Tanzen kann eine sehr schöne Sache sein, Teil 2

Ersten Teil verpasst? LINK

Frisch vom Baltic Soul Weekender zurück möchte ich ein paar Regeln für ein geselliges Miteinander im Bereich des Gemeinschaftstanzens postulieren. Es mag zwar sehr deutsch klingen, aber ohne ein paar Grundregeln geht es nicht.
Wer anderer Meinung ist, bewegt sind entweder nie unter 2 Promille in den entsprechenden Etablissements oder ist jemand der mit dem D-Zug durch die Tanzetikette gefahren ist.

Regel 1:
Die Tanzfläche ist zum Tanzen da. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Es wird doof rumgestanden, getrunken oder gebrüllt.

Regel 2:
Der Tanzboden ist keine Sielfläche. Direkt nach Eröffnung stürmen die ersten Frühbetrunkenen auf die Tanzfläche und verteilen vorzugsweise klebrige Getränke. Nachfolgende werden nachhaltig in ihrer Bewegungsfähigkeit behindert. In Extremfällen kann es zu Drehbrücken durch festgeklebte Schuhe führen.

Regel 3:
Öffentliche Veranstaltungen sind keine Schwinger-Parties
Paaren sich Alkoholkonsum, eine exhibitionistische Grundeinstellung und Reizüberflutung, kann es zu dramatischen Darstellungen von körperlichen Interaktionen kommen. Teilweise machen diese nicht einmal vor dem Austausch von Körperflüssigkeiten Halt.

Regel 4:
Die Tanzfläche ist keine Nahkampf- Trainingszone.
Leider gibt es viele Menschen denen eine Walldorf Erziehung erspart/verwehrt blieb/wurde. Sie haben kein Mitgefühl mit zeitgleich Anwesenden und schlagen daher ohne Rücksicht um sich.

Regel 5:
Ich bleibe besser zu Hause.

Mittwoch, 13. April 2011

Baumsterben geht auch anders

Es muss nicht immer die garstige Umweltverschmutzung oder ein gemeingefährlicher Mörderpilz sein, um einem Baum den Garaus zu machen.
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die mit Sprühdosen bewaffnet durch unsere Welt pirschen, um ahnungslosen Bäumen ihr Todesurteil in Form eines Farbpunktes auf das Fell zu brennen. Im Dosenhalfter stecken rechts die rote Dose, links steckt normalerweise die grüne. Seit der sogenannten Liebesparade 2010 jedoch stecken immer öfter zwei rote Dosen im Halfter des Wald-Sheriffs. Warum? Nun, die rote Dose bedeutet Sicherheit und Reichtum, die grüne lediglich Erholung, Sauerstoff und Lebensraum. Ein rot gebrandmarkter Baum zeigt dem Wald-Schnitter an, dass er seine Säge an ihm ansetzten soll.
Steht der Delinquent irgendwo im Wald, soll sein Leib höchstbietend versteigert werden. Dazu ziehen ihn die unsensibelsten Maschinen der Welt quer durch den Wald und verwandeln diesen ganz nebenbei in ein Trümmerfeld. Bei dieser sogenannten Baum-Ernte wird dem Prinzip Natur das Prinzip Kapitalismus auf "eindrucksvolle" Weise vermittelt.
Der Sprühdosen-Sheriff hat jedoch noch mehr im Sinn. Steht ein Baum an einem Weg, und zeigt die Baum eine latente Absicht in den nächsten 50 Jahren auf den Weg zu stürzen, wird er mit dem roten Punkt des Todes markiert. Sie müssen sich den Wahn vorstellen, es bedarf einer vielfachen Unwahrscheinlichkeit, dass jemandem dieser Baum auf den Kopf fallen wird. Erstens gehen Sie nicht bei Windstärke 8 in den Wald, zweitens spielen Sie kein Lotto und drittens sind Sie sowieso gerade in Ägypten zum Tauchen.

Wie sehen eigentlich die Wälder in den US of A aus, hängt dort an jedem Baum ein Schild "Achtung, keine Haftung, falls Teile von mir oder mein Ganzes auf Ihren Privatbesitz inkl. Körper fallen" ?

Da fällt mir ein leicht verdrehter Satz von Konfuzius ein: Setze Deinen Feind unter einen Baum und warte, bis er ihm auf den Kopf fällt.

Sonntag, 3. April 2011

Sabberrand


Mir machen viele Dinge auf der Welt Sorgen und Angst, es gibt aber auch Dinge, die mich faszinieren. Ein Sachverhalt aus unserem täglichen Leben gehört dazu.
Warum können wir Menschen nicht aus Tassen oder Gläsern trinken ohne Sabberspuren zu hinterlassen? Ich kann die Frage auch anders stellen, warum hat die Forschung noch keine Gefäße erfunden die eine sabberfreie Entnahme von Flüssigkeiten ermöglichen?
Ich habe im Selbstversuch, durch konzentriertes Trinken von verschiedenen Flüssigkeiten aus verschiedene Behältern, untersucht welche Mechanismen für das Sabbern verantwortlich sind. Ist es die Gestaltung des Randes? Ist es die Form der Lippe? Ist es die Technik, mit der die Lippe vom Gefäß gelöst wird? Ist es der Absetzwinkel?
Den Selbstversuch musste ich jedoch nach vielen Tagen ohne großen Erkenntnisgewinn ergebnislos abbrechen.

Als zweite Stufe wählte ich die Naturbeobachtung. Wochenlang habe ich meinen Mitmenschen beim Trinken auf den Rand geschaut und dabei zum Teil wirklich menschliche Schicksale entdeckt. Es gibt offensichtlich Menschen die keinerlei Wert auf eine Sabberhygiene legen, und geradezu vollmundig beim Absetzen ihrer Trinkgefäße agieren.
Da ich keinerlei „wischenschaftliche“ Arbeiten zum Thema gefunden habe, bin ich auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Bitte unternehmen auch Sie Selbstversuche und teilen mir Ihre Ergebnisse mit. Können Sie eine Technik entwickeln zur Eingrenzung / Vermeidung von Sabberresten am Gefäßrand?
Bitte dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse in Form von Bildern oder Videos, ich brauche diese für meine geplante Doktorarbeit mit dem Titel „Entwicklung einer Randhygiene zur Stabilisierung der Tischmoral im einundzwanzigsten Jahrhundert“

Aber keine Angst, ich strebe (noch) kein politisches Amt an.