Als die Inuit in den
zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit den "Weißen" in Kontakt
kamen, begannen sie als Volk und Kultur zu sterben. Ein Gift von vielen das die
Weißen mitbrachten, war die Zeit. Inuit
kennen zwar mehr als 20 Arten von Schnee, aber sie kannten nicht den Begriff
der Zeit. Wir haben ihnen beigebracht das es Zeit gibt, und was noch schlimmer
ist, das es nützliche und unnütze Zeit gibt.
Wer eine Studie über
unnütze Zeit machen will sollte nach Berlin kommen. Nirgendwo habe ich so viele
Menschen gesehen die Dingen hinterherlaufen die nichts mit Leben zu tun haben.
Viel schlimmer: sie laufen sich selbst hinterher während sie sind als lebende Chlichès durch eine hässliche Stadt bewegen.
Viel schlimmer: sie laufen sich selbst hinterher während sie sind als lebende Chlichès durch eine hässliche Stadt bewegen.
Das Unglück teilt
sich in zwei Gruppen: Touristen und Menschen die sich für Ureinwohner halten.
Touristen sind
überall gleich unangenehm, sie blöken überlaut und affektiert in der
Öffentlichkeit, und betrachten alles mit dem Blick mit dem sie auch Insekten im
Zoo betrachten.
Zum Glück können Sie
mit Flach-Fotoapparaten 20 Bilder pro Minute machen, sonst müssten Sie die
Ureinwohner und Brandenburger Tore mit Tesafilm oder Nadeln fixiert, in Ihre Tagebücher einsortieren.
Die, die es nicht
besser wussten oder sogar mit Vorsatz in Berlin leben, sind von vielen Dingen
gesteuert und geleitet, aber nicht von einem lebenswertem Leben.
Natürlich wissen Sie immer und jederzeit was angesagt ist, wo noch ein Loch im Körper fehlt und wo es die beste
Bartwixe gibt.
Ein gutes Beispiel für Berlin-Zombies sind Eltern mit Zubehör-Kindern. Die Kinder die nicht Ihre Tagesdosis Ritalin im veganen Chiasamen-Shake hatten benehmen sich entsprechend, und reißen sich in Ermangelung von morschen Bäumen gegenseitig die Haare aus.
Heute sah ich ein Mädchen im Vorschulalter das im Gespräch mit Ihre Art-Deko-Mutter mehrfach das Wort "Ernsthaft" benutzte. Wieso kennt ein Kind dieses Wort überhaupt? Wird es auf ein Leben mit toten Augen vorbereitet ?
Ein gutes Beispiel für Berlin-Zombies sind Eltern mit Zubehör-Kindern. Die Kinder die nicht Ihre Tagesdosis Ritalin im veganen Chiasamen-Shake hatten benehmen sich entsprechend, und reißen sich in Ermangelung von morschen Bäumen gegenseitig die Haare aus.
Heute sah ich ein Mädchen im Vorschulalter das im Gespräch mit Ihre Art-Deko-Mutter mehrfach das Wort "Ernsthaft" benutzte. Wieso kennt ein Kind dieses Wort überhaupt? Wird es auf ein Leben mit toten Augen vorbereitet ?
Leben ist das nicht in Berlin, zum einen wegen der Zeit, dem Gift an dem auch wir langsam zu Grunde gehen. Zum anderen weil Leben nicht eine Hülle ist, die sich im Takt der Moden neu beklebt. Heute Yogalehrer, morgen Hipster, übermorgen "irgendwas mit Medien" - dazwischen Heilpraktik mit Globuli und Lichttherapie für besseren Stuhlgang.
Ich halte es da mit Hans Dieter Hüsch : "Ich habe die Tiefe der Oberfläche entdeckt"
In Berlin gibt es zwar Oberflächen auf Menschen und auf Gebäuden, aber Tiefe sehe ich hier nicht.
Wer gelernt hat zu leben, hat auch keine Angst vor dem Tot - klingt komisch, ist aber so.
Berlin hat soviel Angst vor dem Tot, dass es regelrecht nach Angst stinkt.
PS: wie immer tragen
Orte und Personen in meiner Kolumne
nicht ihre echten Namen.
PPS: Warum? Ich möchte nicht von Jogalehrern verdroschen werden.
PPS: Warum? Ich möchte nicht von Jogalehrern verdroschen werden.