Samstag, 2. Juli 2011

Ohne Bestuhlung

Bin gerade auf der Jazz Baltica in Salzau.
Beim Besuch der Dance Night fiel mir wieder auf wie asozial die Gattung Mensch doch ist, bzw. wie krank unsere Gesellschaft ist.
Die Dance Night ist "unbestuhlt" das bedeutet also das keine Stühle in der Scheune stehen.
Sie kennen die Situation sicher auch, Sie haben sich brav am Eingang angestellt und stehen nun an einer guten Position im Publikum. Doch bevor so richtig gute Stimmung aufkommen will, drängeln sich von hinten Leute durch die stehenden Zuschauer und wollen "schön weit nach vorne". Das ist im hohen Maße asozial denn dadurch werden die Abstände zwischen den bereits auf "Dunstkreisentfernung" stehenden Leute reduziert und viele fühlen sich beengt und in der Beweglichkeit reduziert.
Ich habe mir Heute diese Aktionen einmal genau angeschaut. Direkt in unsere Nähe kamen nacheinander mehrere Leute nach vorne durch, das ging nicht lange gut, denn vor uns standen Leute die sich das nicht gefallen lassen wollten. Kurz dachte ich es gäbe Prügel, so stark roch die Luft nach Benzin.
Nun, diese Unsitte sich ohne Platzrecht einfach nach vorne durchzudrängen zeigt mir überdeutlich wie tief der faulige Stachel eines schlechten Charakters im Fleisch unseres Zusammenlebens steckt. Ein Charakter der sich durch Angst, Hass und Privatfernsehen in fast allen Menschen verkapselt hat.
Angst im leben zu kurz zu kommen, Hass auf alle die mehr haben als wir selbst und ein Fernsehen das uns zu willenlosen Konsumenten in einer lenkbaren Masse macht.
Na dann viel Spass beim nach vorne durchdrängeln.