Samstag, 25. September 2010

Wer in Schubladen denkt, hat sehr schnell Splitter im Finger

Sie ahnen was jetzt kommt. In meinen Kolumnen habe ich schon oft zu Ihrer Belustigung ganze Schubladentürme aufgebaut. Leider habe ich dabei einen ungesunden Sadismus entwickelt der dazu geführt hat das ich immer mehr in stark reduziert Blickwinkel verfalle. Dies mache ich um das mir viel zu kompliziert Leben in einfachen Strukturen zu zeichnen. Anders ausgedrückt, ich benutze nur die Volltonfarben in meinem Tuschkasten, schon ein Verdünnen mit Wasser kommt für mich nicht in Frage, ein Mischen von Farben ist tabu.

Aber genau das wollen Sie doch haben, oder? Sie sind es doch leid politisch korrekt, weich und rundgelutscht „zugelullert“ zu werden. Sie suchen das Extreme, das Abseitige, dem Schmutz. Ich sage doch nur das was Sie denken, aber sich nicht trauen auszusprechen.

Blöd ist es dann nur wenn Sie sich selbst in den Kolumne wieder finden. Nun, wenn das passiert haben Sie 3 Möglichkeiten: ignorieren, agieren oder eskalieren. Ignorieren ist langweilig. Agieren ist schon besser, schreiben Sie Ihren Frust auf kleine Zettel und verbrennen diese in einer kleinen Zeremonie (zum Beispiel auf einem Bein hüpfend mit dick Senf auf der Nasenspitze). Am besten fände ich eskalieren. Gründen Sie einen Verein, nehmen Sie Kampfsportunterricht, trainieren Sie für einen Marathon, schenken Sie Ihrer Frau Blumen, spielen Sie mit Ihren Kindern, gehen Sie in ein nicht subventioniertes Theater, kaufen Sie nichts im 1Euro Laden (auch keine WM-Fan Artikel!)

Ganz egal was, machen Sie etwas das länger wirkt als meine kleine Kolumne.

Ach ja:

So wie der Papagei Morgen auf die Zeitung von Heute kackt, kackt das Internet Morgen auf meine Kolumne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen