Sonntag, 31. Januar 2010

Was darf Kultur kosten ?

Gehen Sie ins Theater, zum Ballet, oder zu Festspielen? Wenn ja, unterstütze ich Sie dabei mit meinen Steuergeldern. Nett von mir, oder?
Nun habe ich aber leider ein Problem damit.
Mir ist mein Geld zu schade um neurotische Intendanten, durchgeknallte Künstler, Verwaltungen, Gebäude und die wenigen Angestellten zu finanzieren in deren Licht der Kultur sich unsere Eliten sonnen können.
Ich bin nicht geizig, sehr gerne möchte ich Steuern zahlen um der Allgemeinheit zu helfen, ich habe allerdings ein anderes Verständnis was Kultur bei uns in Deutschland sein sollte.
Kultur (von lat. colere) ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. (Quelle: Wikipedia)
Kultur ist also alles was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, also auch seine Gesellschaft. Für mich ist das höchste Kulturgut die Gesellschaft in der wir leben. Genau da hapert es aber meiner Meinung nach massiv, kaum jemand der in Deutschland an den großen Hebeln sitzt, hat ein Interesse an der Gesellschaftskultur. Das Bemühen um Verbesserungen an der Basis kommt in der Regel aus privaten Initiativen oder von kleinen lokalen Gruppen, die keine globale „Lobby“ haben.
Ist es ein Zeichen einer Hochkultur wenn die Besucher einer Staatsoper von Sicherheitskräften zum Auto eskortiert werden müssen, weil schon 2 Straßen weiter die Straßen zur „No-Go“ Zone erklärt worden sind?
Wie schafft es ein Land wie Schweden als „soziales Land“ gelistet zu sein, was machen die Schweden anders? Ist es nur eine gute Pressearbeit? Oder werden dort die Kinder und Jugendlichen mehr betreut und im Sinne einer sozialen Gesellschaft erzogen?
Die Presseabteilung von Deutschland dagegen verbreitet Schlagzeilen wie „Wertverlust durch Ausländerzuwachs“, „Kinderarmut“ oder „Bildungsnotstand“
Kultur beginnt für mich ganz unten, am Sandkasten der Wohnsiedlung, und nicht erst beim Prosecco in der Oper.
Was muss sich ändern damit in diesem Sandkasten keine Drogen vergraben werden und der Kasten selbst nicht alle 14 Tage von frustrierten und gelangweilten Jugendlichen zerstört wird?
Sicherlich brauchen wir keine Bürgerwehren oder höhere Strafen, vielleicht fehlt es nur an der Zivilcourage und der Initiative eines jeden in der Gesellschaft.

Was denken Sie?

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