Mittwoch, 11. August 2010

Stockenten, Brüllaffen und normale Wanderer

Wandern ist schön. OK, nicht immer, denn manchmal ist es wirklich zu bizarr was einem da als gleich-gesinnt zugemutet wird.

Da sind zum Beispiel die deutschen Wanderer, mit roten Hochgeschwindigkeitssocken und allzeit ein fröhliche Liedchen auf den Lippen. Wie kaum ein anders Land auf der Welt sind die Deutschen von der Stockseuche befallen. Sie wissen ja noch, in den 90‘er Jahren des letzten Jahrhunderts saßen verzweifelte Hersteller von Skilanglaufausrüstung im Saunaclub zusammen und wussten vor lauter Übermut nicht wohin mit ihren perfiden Marketingideen. Irgendwann kam dann die einfache wie geniale Idee: „Wir verkaufen einfach auch im Sommer Skilanglaufstöcke und nennen das Nordic-Walking“ Damit das auch sofort einschlug, wurden schnell noch ein ein Gutachten ausgedacht oder bei Abdeckern in Auftrag gegeben. Seit dem klackern die Stockenten nun munter durch die Gegend, und bekommen vor lauter Bedarf die nun 4 Gliedmaßen mit Bodenkontakt beherrschen zu müssen, von der Umwelt kaum noch etwas mit.

Ein andere Gattung ist der spanische Wochenendwanderer. Diesen trifft mann eben am Wochenende auf reinrassigen Wanderwegen an. Lange Zeit bevor sie sichtbar werden, sind sie schon zu hören. Sie wissen ja: 5 Spanier stehen zusammen, wer redet? Genau: Alle. Genau so auch auf Wanderungen. Optisch sind diese Zeitgenossen direkt aus der Fußgängerzone gebeamt worden, Handy am Ohr, Guggi-Brille auf der Nase, Handtasche unter dem Arm, die Burschen geschniegelt und beduftet wie zur Hasenjagd.

Wir haben aber die Lösung gefunden, schließlich wollen wir nicht von Stöcken erstochen oder mit Tinnitus nach Hause kommen. Wir meiden Gruppen, gehen alleine los, und verstecken uns bei Annäherung von Eingeborenen.

Schließlich würde es ja auch keiner lange mit uns aushalten, oder?

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